Riester - Schock
Steht die Publikumsflucht vor der Tür?
31. Mai 2011
Im Nachlauf zu dem Riester – Schock für Riester – Sparer, deren staatliche Förderung modellbedingt zurückgefordert wurde, zwang die Bundesregierung natürlich dazu, ein Gesetz zur Entlastung auf den Weg zu bringen. Dieses Gesetz sieht vor, dass alle Riester – Sparer, die aus Unkenntnis, Unwissenheit oder gar aus Versehen keinen sogenannten Eigenbeitrag geleistet haben oder konnten, nicht mehr wie festgeschrieben die gesamte Förderung und damit den Zulagenanspruch rückwirkend verlieren. Erst wenn das „neue” Gesetz den Bundestag sowie den Bundesrat ohne Behinderung passiert hat, kann mit dieser Hilfskrücke den Menschen in unserer Heimat geholfen werden.
Bis dahin herrscht verständlicherweise die Unsicherheit vor.
Und dass die Riester – Opfer über den Riester – Schock mit Freunden, Arbeitskollegen und Bekannten reden, ist die direkte Abfolge des untauglichen privaten Rentenmodells.
Die diversen
Riester - Schocks
spiegeln sich auch in den Statistiken für das Neugeschäft mit den sogenannten
Riester - Produkten
im ersten Quartal 2011 wieder. Der Verkauf dieser untauglichen privaten Rente hat deutlich erkennbar an Schwung verloren, wie die Zahlen des Bundesministerium für Arbeit und Soziales [ BMAS ] unzweifelhaft belegen. Gemäß der veröffentlichten Statistik haben nur noch
193.000 Bundesbürger
neue Verträge abgeschlossen. Im Vorjahreszeitraum waren es immerhin noch 377.000 und im Vorquartal 311.000 Menschen. Die Gesamtzahl der abgeschlossenen Riester – Verträge ist laut BMAS zum 31. März 2011 auf knapp 14,6 Millionen gestiegen. Der Verkauf wurde von der 2008 eingeführten Eigenheimrente dominiert. Das sogenannte
„Wohnriestern”
verbuchte ein Plus von 10,8%, sodass sich der Gesamtbestand im Berichtszeitraum auf 544.000 [ Wohnriester ] abgeschlossene Verträge erhöhen konnte. Die Aufregung um zurück geforderte Riester – Zulagen zeigt aber nachhaltige Wirkung bei den möglichen Riester – Sparern.
193.000
abgeschlossene Riesterverträge
im ersten Quartal 2011 ist der niedrigste Quartalswert seit der Einführung dieses völlig untauglichen Modells. In unserer Heimat gibt es zurzeit mehr als
250.000 registrierte Versicherungsvermittler:
1.
Gebundene Versicherungsvertreter nach § 34d Abs. 4 GewO.
2.
Versicherungsvertreter mit Erlaubnis nach § 34d Abs. 1 GewO.
3.
Versicherungsmakler mit Erlaubnis nach § 34d Abs. 1 GewO.
4.
Produktakzessorische Versicherungsvertreter.
5.
Versicherungsberater mit Erlaubnis nach § 34e Abs. 1 GewO.
Laut der veröffentlichten Statistik verkauften sie im ersten Quartal 2011 lediglich nur noch
192.000
neue Riester - Verträge.
Rein rechnerisch hat also jeder der 250.0000 registrierten Versicherungsvermittler in den ersten vier Monaten 2011 – also in rund gerechnet 80 Arbeitstagen –
0,368
neue Riester – Verträge vermittelt.
Eine Erfolgsstory sieht anders aus!
Hinzu kommt, dass die Anzahl der ruhend gestellten Riester – Verträge, also die Verträge, die keinerlei Beitragsleistungen in der Ansparphase erbringen konnten, stetig ansteigt. Die recht groben Schätzungen schwanken zwischen 12% bis 18%. Das sind mindestens
1.752.000 Riesterverträge
[ in Worten: Einemillionsiebenhundertzweiundfünfzigtausend ],
aus denen höchstwahrscheinlich zur Leistungsfälligkeit im Rentenalter keine zusätzliche private Rente gezahlt werden kann und die durch die auflaufenden Verwaltungskosten auch noch den verbleibenden Rest in der erwarteten Rendite schmälern.
Die Zahlen des Bundesministerium für Arbeit und Soziales [ BMAS ] belegen, soweit die
Riester - Opfer
die komplizierten Riester- Regelungen überhaupt noch verstehen können, dass es in absehbarer Zeit zu einer massenhaften
Publikumsflucht
aus dem
Riester - Förder - Dschungel
kommen könnte. Da hilft kein Schönreden mehr – da muss gehandelt werden, denn der Anteil der Menschen in unserer Heimat, die von Altersarmut betroffen sein werden, steigt unaufhörlich an.